DER VOLLMOND
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Als guter Erdenbewohner, der jedoch empfindlich auf den Einfluss des Mondes reagiert, möchte ich Ihnen einige Gedanken im Zusammenhang mit den Reben, dem Wein, den Menschen und dem Mond präsentieren. Das heisst, dem Vollmond, der uns mit seinem weissen, erhabenen Leuchten trunken machen kann!
Während der Mond die Rotationsachse unseres Planeten stabilisiert, so wirft er jedoch oftmals die Seele der Menschen aus der Bahn. Doch welchen Einfluss hat er auf die Reben und den Wein?
Die Alten und Weisen sagen, dass man den Rebschnitt bei abnehmendem Mond vornehmen muss. Findet die Weinlese bei zunehmendem Mond statt, wird der Ertrag grösser ausfallen, aber der Wein reift bei abnehmendem Mond besser. Auf jeden Fall zu vermeiden sind jedoch die Mondknoten, die Schnittpunkte der Mondbahn mit der Sonnenbahn, denn sowohl der Natur wie dem Menschen bekommen Störungen des Gleichgewichts nicht gut! Im Internet finde ich allerdings jede mögliche Meinung und auch ihr Gegenteil. Scharlatane, Schamanen, Wissenschaftler, Stammtisch-Experten, alle finden etwas, worauf sie ihre Argumente stützen können.
Das Übernatürliche hatte schon immer grosse Anziehungskraft, es bietet unserem unsicheren Geist eine jenseitige Gewissheit und die Vernunft wird sinnlos, wenn das Fantastische und Magische über das Alltägliche bestimmen. Wenn die Fakten nicht mehr durch wissenschaftliche Mechanismen erklärbar sind, was liegt dann näher, als den Erdtrabanten für die positiven oder negativen Phänomene verantwortlich zu machen? Ich mache diese Erfahrung beinahe täglich in meiner Vinothek mit meinen Kunden, ob sie nun empfindlich auf die Wirkung des Mondes reagieren oder nicht.